Januar / Februar 2010

Winterfreuden und Ahnung auf kommendes Grün

Wie anders ist dieser Winter als die vorangegangenen. Schnee und Frost seit Weihnachten. Wie beruhigend, all unsere Gartenschätze unter dem deckenden Schnee geschützt zu wissen.

Ich freue darauf, wieder Erde riechen zu können. Das verschneite Land empfinde ich aber auch angenehm wie eine auferlegte Ruhephase: keine Erde, in der man arbeiten könnte.

 

In der Natur

Mein Blick verweilt z. Zt. immer wieder auf Stielen und Blütenständen unserer heimischen Wildpflanzen, die durchaus dekorativ aus der Schneedecke erscheinen. Einige erkenne ich an den typischen Samenständen, wie Johanniskraut und Schafgarbe. Bei anderen frage ich mich, welche Pflanzen es wohl sind? Interessant auch die Spuren und Fährten der Tiere im Schnee. Warum die Kaninchen und Rehe wohl diesen Weg genommen haben? Ich wünschte mir ein besserer Fährtenleser zu sein, um die vielen Spuren der Tiere im Schnee erkennen zu können.

 

Dieses Wetter ist gerade recht, um die Kartoffelrosen der umliegenden Knicks zu schneiden. Seitdem ich diese Arbeit jedes Jahr im Winter erledige, treiben sie gut und buschig nach. Ansonsten verholzen die älteren Triebe und blühen immer spärlicher.

 

Aussaaten

Einige Aussaaten wären schon im Herbst fällig gewesen und müssen spätestens jetzt nachgeholt werden. Es sind die Frostkeimer. Eine Reihe von Wildpflanzen, wie z.B. Diptam, Schlüsselblumen, Hauhechel; Kräuter wie Bärwurz und viele Stauden, wie Verbenen und einige Rudbeckien und Malven gehören hierzu. Diese Saaten benötigen zur Keimung kühle Temperaturen um 0° (oder  leichte Minus-Temperaturen) über einen Zeitraum von 1-2 Monaten. Manche keimen auch besser, wenn sie vorher warm gestanden haben. So wie in der Natur eben: Vom Sommer mit langsam kühler werdenden Temperaturen, einer kühleren Phase und anschließend langsam ansteigenden Temperaturen. Insgesamt wichtig zu wissen:  Es reicht nicht aus, die Samen mal eben für einige Zeit in die Kühltruhe zu legen. Voraussetzung immer ist, daß die Samen in Erde feucht gehalten oder  in einer Plastiktüte mit Erde/Sand vermischt gehalten werden. Ratten und Mäuse als Fraßräuber nicht zu vergessen, wenn die Aussaaten draußen oder im Schuppen oder in der Garage gehalten werden. Mutter Natur nachzuahmen ist nicht so einfach.

 

Im Garten

Auch hier der schöne Anblick der vertrockneten Blütenstände im Schnee. Einige Gräser und auch die Immergrünen erfreuen das Auge. Jetzt können wir wahrnehmen, was wir in der Blüte und Üppigkeit des Sommers nicht sehen: Struktur und Formen. Beobachten Sie, was Ihnen an Gärten jetzt im Winter besonders gefällt - und halten Sie es fest. Bis zum Frühjahr haben Sie es längst vergessen, außerdem liegt später so viel andere Arbeit im Garten an.

 

Pflanzenentdeckungen

Geht es Ihnen auch so? Ich notiere mir Pflanzen, die mir im Sommer besonders gefallen haben oder die mir empfohlen wurden? Noch sind die Abende lang und im Internet können Sie sich schnell Informationen über diese Pflanzen zu beschaffen. Ein gutes Pflanzenbuch oder eine Anfrage bei Ihrem Gärtner hilft auch weiter. Bevor Sie herausfinden, wo Sie diese beschaffen können, bedenken Sie: Nicht jede Pflanze wächst in jedem Garten gleich gut. Berücksichtigen Sie immer die Standortansprüche Ihrer Wunschpflanzen, ansonsten ist jede noch so preiswert eingekaufte Pflanze zu teuer.

Jürgen Dahl, der große Gartenkolumnist hat die Schilder seiner eingegangenen Pflanzenschätze gesammelt. Eine gute Idee, auch ich erinnere mich manchmal gern an die Pflanzen, die nur kurz in meinem Garten verweilt haben, und dies aus den unterschiedlichsten Gründen. Die Freude über eine Pflanze, die ich einen Sommer lang habe, ist es wert, ebenso wie die Freude an einem Blumenstrauß oder einem Kinobesuch.

Zu guter Letzt noch ein Tipp: Wenn Sie Pflanzenwünsche haben, bestellen Sie diese bis März, früh gepflanzt können Sie sich schon in diesen Sommer an deren Wachstum und Blüte erfreuen. Nur zur Erinnerung: Bis Ende Mai /Mitte Juni ist Wurzelphase, danach ist Blütezeit.

 

Kräuter in der Küche

 

Rosmarin können wir selbst jetzt frisch im Garten ernten.

 

Rosmarinkartoffeln

Legen Sie Backpapier auf ein Blech

Schneiden Sie frische Rosmarinnadeln sehr fein und verteilen Sie diese mit Ölivenöl und    - Salz auf dem Blech (Variante: Pressen Sie Knoblauchzehen nach Belieben und vermischen - diese mit dem Olivenöl)

Backofen vorheizen auf 200°.

Bürsten Sie (möglichst biologisch angebaute) mittelgroße Kartoffeln mit Schale (ältere Kartoffeln schälen Sie) und halbieren Sie sie längs. Dekorativ sieht es aus und die Kartoffeln garen besser, wenn Sie diese fächerförmig oben einschneiden.

Mit der flachen Seite auf dem Blech verteilen.

Die Kartoffeln sind nach ca 30 Minuten gar (Probe), sie sollten dann gebräunt sein.

Mit Joghurtdip und Salat wird es zu einem vollständigen Essen.

 

Rosmarin können Sie das ganze Jahr über ernten. Sie können auch Zweige auf Vorrat trocknen. Schneiden Sie Zweige im Sommer oder Herbst und trocknen Sie diese in warmen Räumen. Vorsicht: Die ätherischen Öle verflüchtigen sich sehr schnell bei zu großer Hitze. Also nicht zu nahe an den Ofen legen. Bewahren Sie die getrockneten Zweige in einer geschlossenen Dose. Vor Gebrauch ziehe ich die Nadeln ab und zerkleinere diese in einer alten Kaffeemühle sehr fein. Paßt hervorragend zu Bratkartoffeln, in Tomatengerichte und zu Frikadellen.

 

Im folgenden ein super einfaches Rezept mit Chicoree, das selbst junge Leute mögen

 

Chicoree-Kartoffel-Eintopf

Kochen Sie Kartoffeln mit Schale gar.

Halbieren und achteln (oder vierteln je nach Größe) Chicoreesproße.

Dünsten Sie diese in etwas Wasser mit Zitronensaft  an. Geben Sie Butter oder Olivenöl zu.

Salzen und etwa 10 Minuten mit geschlossenem Deckel schmoren/dünsten.

Gießen Sie in der Zwischenzeit die Kartoffeln ab und schälen Sie diese.

Je nach Größe vierteln oder achteln.

Geben Sie die Kartoffeln zum Chicoree

Rühren Sie einen Becher Creme fraiche unter

Schmecken Sie mit Salz ab und würzen Sie mit Thymian nach.

Wahlweise können Sie Curry unterrühren oder Chili nach Belieben.

Dazu können Sie Frikadellen oder Koteletts reichen.

 

Dies Gericht ist auch an kalten Tagen sehr zu empfehlen.

 

Bei der Kälte, die in Schleswig-Holstein z. Zt. herrscht, empfehle ich heißen Kakao. Hier ein wärmendes Rezept:

 

Kakao mit Gewürz-Rum

Zutaten für den Gewürz-Rum

1 Vanilleschote

2-3 Nelken

1 Sternanis Stern

1 Zimtstange

1 Chilischote (frisch oder getrocknet)

1 Stückchen frische Ingwerschote, geschält und grob zerkleinert

Alle Zutaten in eine Flasche geben, mit 150 ml Rum auffüllen, verschließen und eine Woche ziehen lassen. Eine heiße Schokolade zubereiten und je nach Geschmack mit Chili-Rum versetzen. Mit geschlagener Sahne obendrauf schmeckt's noch besser.

 

Badezusätze

Die winterliche Schneelandschaft inspiriert mich zu weiteren wärmender Tipps:

Lieben Sie es zu baden? Stellen Sie ganz einfach Ihre Badezusätze selbst her..

 

Sie benötigen ätherische Öle nach Wahl und einen Emulgator, damit sich die Öle mit dem Wasser verbinden können.

Meist nehme ich Honig, Sie können auch Sahne oder neutrale Flüssigseife verwenden.

Auf 1-3 Eßlöffel Emulgator geben Sie 5-20 Tropfen ätherisches Öl, verrühren dieses gut und verteilen es in's eingelaufene Bad.

 

Ich genieße es, mir je nach Stimmung und Bedürfnis eine individuelle Mischung anzurühren.

 

Eine Auswahl an Duftmischungen aus ätherischen Ölen für unterschiedliche Gemütslagen: Aus dem Buch Aroma Balance von Edeltraud Lubinic

 

Zur Entspannung bei Aggression: Lavendel, Koriander, Sandelholz

Aufregung mildern: Baldrian, Lavendel, Rosenholz

Lindern Ängste: Blutorangen, Naarden, Rosenholz

Vermitteln Geborgenheit: Cassia.Zimt, Patschouli, Rosen

Ruhe und Gelassenheit: Baldrian, Lavendel, Rosenholz

Bei Stress: Blutorangen, Kardamom, Lavendel

Bei Nervosität: Angelikawurzel, Lavendel, Rosenholz

Loslassen und Entspannen: Mandarine, Neroli, Sandelholz

 

 

Neues aus der Gärtnerei

Das neue Kursprogramm ist fertiggestellt. Sie erhalten es mit dem Rundbrief.

Wir wünschen uns, daß das breit gefächerte Kurs- und Veranstaltungsangebot Ihr Interesse findet.

Einzusehen ist das Programm auch auf der Internetseite unter

www.kraeuter-hasbach.de. Dort können Sie sich auch anmelden. (Ebenso per Fax oder Brief)

Gedruckt wird das Programm ab Mitte Februar vorliegen.

 

Falls Sie in Freunde, Bekannte oder Arbeitskollegen haben: Gerne schicke ich Ihnen auf Wunsch das Jahresprogramm zum Weitergeben zu.

 

Gartenflohmarkt

Der Offene Kräutertag mit Gartenflohmarkt ist am Samstag, den 29. Mai von 11-18 Uhr.

Es haben sich bereits Interessenten für den Flohmarkt mit einem Einzelstand angemeldet. Ich freue mich über weitere Anbieter. Haben Sie vielleicht noch alte Gartenbücher, Vasen, Gartengeräte, Wannen oder Ähnliches zu verkaufen? Gerne nehme ich Ihre Sachen für einen Gemeinschaftsstand an diesem Tag in Komission. Außerdem suche ich eine Floristin bzw. jemand mit floristischer Neigung, die mir einen Verkaufstisch mit Vasen dekorieren würde. Ich freue mich über Ihre Nachricht.

 

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen.

 

Ulla Hasbach

 

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